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Im Höhenflug

Hoch hinaus wollen im pakistanischen Karakorum nicht nur die Berggipfel, sondern auch die Frauen. Im Höhenflug erlangen sie Universitätsabschlüsse, spielen öffentlich Fußball und gehen Jobs nach. Wie kann es sein, dass Frauen in einer abgelegenen Bergregion an der Grenze zu Afghanistan Freiheiten genießen, die in vielen Teilen des Landes undenkbar sind? Vor allem die Überzeugungen der ismailitische Glaubenskonfession und die religiöse Führung durch Aga Khan tragen zum Bildungserfolg bei. 

In einem abgelegenen Tal des pakistanischen Hindukusch lebt derweil dieselbe Bevölkerungsgruppe, die von den Leistungen ihrer Brüder und Schwestern im Karakorum nur träumen kann. Bis jetzt. Denn immer mehr Familien im Karakorum wollen ihre Brüder und Schwestern am Hindukusch unterstützen und nehmen Kinder auf, um deren Ausbildung zu finanzieren. Eine Form lokaler Entwicklungshilfe, die wirkt.

Eine Geschichte über Emanzipation in der Isolation, die zeigt, dass Autonomie Teamarbeit ist.

Predigt und Protest

Ghazala Shafique ist fromm, furchtlos und für reaktionäre Kräfte im Land vor allem: unbequem. Die evangelische Pastorin ruft auf Demos für Frauen und Minderheiten zum Widerstand auf, führt eine Kirche für Trans-Personen und befreit zwangsverheiratete Mädchen. Für ihr Engagement bezahlt sie einen hohen Preis. Mehrfach wurde die Pastorin bedroht und gefoltert. Trotz allem setzen die Pastorin, ihre Familie und ihre Unterstützer*innen den Kampf fort. 

Eine Geschichte über einen Kampf für Menschen-, Minderheiten- und Frauenrechte, der zeigt, wie sich besonders vulnerable Gruppen in Pakistan organisieren, aber auch mit Trauma und Bedrohung umgehen.

Die Straßen gehören uns

Pakistan gilt für Frauen als eines der gefährlichsten Länder der Welt. Vielerorts sind Frauen in der Öffentlichkeit kaum sichtbar. Ruby (24) und Madiha (27) lassen sich davon nicht einschüchtern. Mit ihren Motorrädern bereisen sie den Norden des Landes auf eigene Faust. 

Auf ihrer Reise begegnen sie Männern mit Gelassenheit, nicht mit Angst, und erleben das Roadabenteuer ihres Lebens. Dabei ernten sie Zuspruch von Männern wie Frauen, die zwei pakistanische Bikerinnen ohne männliche Begleitung nicht für möglich gehalten hätten.

Ruby will allerdings als reisende Bikerin nicht die Ausnahme sein, sondern die Regel. In ihrer Heimatstadt Lahore gibt sie jungen Frauen im Rahmen der Women Motorcycle Academy Unterricht und spricht Frauen Mut zu, die Straßen zu erobern.

Gegen den Strom

Die Frauen der Kalasha im pakistanischen Hindukusch haben viele Rechte. Allerdings bedrohen anhaltende Konversionen zum Islam die Bevölkerungsminderheit und ihre weltweit einzigartige indoeuropäische Religion.  

Die 18-jährige Raisma kämpft gegen diese Entwicklung und will unter Kalasha Bewusstsein für die eigenen religiösen und kulturellen Wurzeln schaffen. Gleichzeitig ist die Studentin bemüht, die jahrtausendealte Kultur von patriarchalen Mustern zu befreien. 

Die Reportage begleitet Raisma bei ihren Möglichkeiten und Hindernissen, politische Teilhabe zu leben. 

In der Wüstenei nur rosenrot

Der Wakhan-Korridor im Nordosten Afghanistans ist abgelegen. Wind und Wetter bestimmen das Leben in den Jurtensiedlungen im afghanischen Pamir, wo die kirgisische Bevölkerung auf über 4.000 Metern Höhe lebt. Eine Region, in der es keine Straßen gibt und arrangierte Kinderehen notwendige Realität sind. 

So auch für Bakhtigul, deren Alter auf sechszehn geschätzt wird und die einen Mann heiratet, den sie nicht kennt. Eine Geschichte über das Halbnomadenleben in der Abgeschiedenheit des Pamir-Gebirges mit besonderen Einblicken in das Leben der Frauen.